Blog über mein Auslandssemester in Taiwan vom 13.02.12 - 22.06.12

Sunday, April 22, 2012

Student Clubs

An der NTU gibt es eine schier unglaubliche Anzahl von Student Clubs. Die Bandbreite reicht dabei von Sportclubs über Clubs für verschiedene Interessensgebiete (Musik, Gesellschaft,Politik) bis hin zu Clubs bei denen man sich nicht so ganz sicher ist, wofür der Club nun eigentlich gut sein soll.

Am Anfang des Semesters gibt es immer eine Messe in der Uni, auf der sich einige der Clubs mit einem Stand vorstellen können. Ich bin mit einem Bekannten dort gewesen, weil ich während meines Aufenthaltes auf jeden Fall mal einem Club beitreten wollte. Dabei haben wir auch einige merkwürdige Clubs gesehen, u. A. eine Art Frieden und Harmonie-Club, einen Waffenclub (Taiwanesische Studenten, die in ihrer Freizeit Krieg spielen) und einen Whisky-Club. Auf meine Frage, was man denn in Letzterem so genau macht, bekam ich die Antwort: "Naja, wir reden und trinken halt dabei" ^^
Wir wurden sogar gefragt, ob wir dem Gay-Club (gibt es wirklich) beitreten wollen, haben dann aber dankend abgelehnt.

Letztendlich bin ich auch zwei Clubs beigetreten: Dem NTU Wing Chun Kung Fu Club und dem Kendo Club.

Der Kung Fu Club hier ist sehr gewollt Mitglieder aus anderen Ländern aufzunehmen. Deswegen gabs sogar bei unserer Einführungsveranstaltung an der Uni eine kleine Vorstellung von dem Club. Mit 25 € pro Semester ist der Club sogar echt billig, wenn man bedenkt, was man in Deutschland für Kung Fu Unterricht bezahlen muss. Zudem gabs auch noch ein fancy T-Shirt aus Funktionsmaterial dazu.  Der Unterricht selbst wird zwar auf Chinesisch gehalten, doch gibt es immer einen hilfbereiten Taiwanesen, der uns (wir sind 5 Westeners) das Ganze auf Englisch übersetzt und nochmal erklärt. Während unseres Semesters hier werden wir die erste Form lernen. Diese beinhaltet bereits die grundlegenden Techniken des Wing Chun Kung Fu, welche man auch teilweise bereits praktisch anwenden kann. Auch wenn ich bezweifele, dass ich mich nach dem Semester wirklich besser verteidigen kann, macht der Club dennoch viel Spaß.


Wing Chun Kung Fu.

Der Kendo Club ist auch super. Diese Sportart eine moderne Art des japanischen Schwertkampfes. Dieser Club hat mich natürlich ganz besonders interessiert, da ich unbedingt die Unterschiede zum Fechten kennenlernen wollte. Hier war die Aufnahme nicht ganz so formell wie beim Kung Fu Club (Wir sind einfach hingegangen und haben gefragt ob wir beitreten können). Trotzdem haben wir zu dritt (wir sind drei neue Mitglieder) einen Privattrainer , der uns jede Woche neue Sachen beibringt und sogar noch Englisch spricht (was will man mehr). Insgesamt ist der Club sehr traditionell und der Respekt gegenüber anderen Mitgliedern und älteren Mitgliedern ist sehr hoch. So muss man sich z. B. bei Betreten und Verlassen der Trainingshalle verbeugen und vor jeden Training gibt es eine formelle Begrüßung.

Trainiert wird mit sog. Shinai (Bambusschwertern) wovon ich mir auch gleich mal eins gekauft habe (12 €). Anfänglich haben wir erstmal nur die Grundschritte und Schläge geübt, aber so wie es aussieht werden wir wohl bald auch mal eine Rüstung anziehen dürfen und richtig mittrainieren. Ein großer Unterschied zum Fechtkurs in München, wo man ein halbes Jahr erstmal nur die Schritte übt.



Kendo.




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