Blog über mein Auslandssemester in Taiwan vom 13.02.12 - 22.06.12

Thursday, June 21, 2012

Die letzte Woche an der 台大

Seit Montag hat für mich die letzte Woche hier an der NTU begonnen. Kurse gibt es nicht mehr, denn die letzte Woche wird für die Final Exams genutzt. Für mich bedeutete das zum Glück nur drei Klausuren, da ich ja auch nur drei Fächer hier belegt habe.

Seit heute ist für mich dann mit der Psychologie-Klausur alles erledigt. Schade, dass alles schon so schnell vorbei ging, denn das Semester hier hat mir wirklich sehr gut gefallen.

Das letzte Wochenende kann ich dann nochmal genießen, denn dann ist hier Drachenbootfest, wo verschiedene Teams in Booten gegeneinander um die Wette rudern. Am Montag kommt dann bereits mein Vater und ein Freund aus Deutschland zu Besuch um mit mir eine zweiwöchige Rundfahrt durch Taiwan zu machen. Nachdem die beiden dann wieder nach Hause geflogen sind bleibe ich noch zwei Tage in Taipei, bevor ich dann letztendlich auch das Land in Richtung Vietnam verlasse. Dort gehts nochmal zwei Wochen quer durch das Land (von Norden nach Süden), bevor es dann Ende Juli endgültig zurück nach Deutschland geht.

Bis zu meiner Ankunft in Deutschland werde ich natürlich trotzdem versuchen noch ein paar Einträge zu verfassen.

Tuesday, June 19, 2012

Gimme Shelter *UPDATE #2*

Oh, a storm is threat'ning
My very life today
If I don't get some shelter
Oh yeah, I'm gonna fade away


War, children, it's just a shot away
It's just a shot away
War, children, it's just a shot away
It's just a shot away...



Nachdem ich bisher in Taiwan von Naturkatastrophen verschont worden bin, wird es mich gegen Ende meines Austauschsemester wohl doch noch erwischen. Gestern um 14 Uhr hat sich der Tropensturm Talim gebildet und bewegt sich nun geradewegs auf Taiwan zu. Am morgigen Mittwoch sei der stärkste Regenfall zu erwarten, titeln die taiwanesischen Nachrichten.

Da bisher schon der normale Regen oftmals alles Bekannte aus Deutschland in den Schatten gestellt hat, bin ich da nun wirklich gespannt. Schön wäre es natürlich, wenn die Universität ausfällt, sodass ich meine letzte Prüfung nicht mehr schreiben muss ;)


Weg des Tropensturms (Taipei Times).


Quelle: Taipei Times

UPDATE: Nachdem es heute bereits den ganzen Tag geregnet hat trudeln mittlerweile auch Berichte von Evakuierungen aus dem Rest von Taiwan ein. Mein Chinesischunterricht heute Abend wurde bereits abgesagt und das Stattfinden meiner morgigen Klausur steht auch noch nicht fest. Bisher ist es noch sehr ruhig hier, aber das ist wohl nur die sprichwörtliche Ruhe vor dem Sturm. Heute Nacht wird es wohl interessant werden.

UPDATE #2: Der erwartete "Sturm" hat ist gestern Nacht an Taipei vorbeigezogen. Bis auf stärkeren Wind und ein paar Donner in der Ferne hat man aber vom Dorm aus nicht wirklich etwas mitbekommen. Da war wohl der Medienhype größer als der Sturm selbst. Aus diesem Grund ist heut auch die Uni nicht ausgefallen und ich durfte doch noch meine letzte Klausur schreiben.

Monday, June 18, 2012

Trip to the Philippines

Aufgrund vieler Empfehlungen von anderen Austauschstudenten habe ich letzte Woche mit 3 Bekannten einen Ausflug (6 Tage) auf die Philippinen gemacht. Es wurde uns vorher schon viel über Traumstrände die schöne Landschaft erzählt und ich muss sagen, ich wurde nicht enttäuscht!

Wir sind vorletzte Woche am Mittwoch Abend von Taipei gestartet und nach Manila, der Hauptstadt der Philippinen, geflogen. Dort hatten wir dann 5 Stunden Aufenthalt am Flughafen, bevor es mit dem nächsten Flug auf eine andere Insel (Palawan) ging. In der dortigen Hauptstadt Puerto Princessa angekommen war unsere Reise aber noch nicht zu Ende, denn wir hatten ja noch die ca. 7 stündige Busfahrt zu unserem eigentlichen Ziel El Nido, einem kleinen Dorf im Norden Palawans, vor uns. Zudem gabs noch einige Schwierigkeiten mit ATMs, da sich die einzigen ATMs auf Palawan in Puerto Princessa befinden und selbst von denen nicht alle unsere Karten akzeptierten. Nach Konsultation unseres Lonely Planet haben wir dann aber zum Glück eine funktionierende ATM gefunden und die Busfahrt angetreten. Das Wetter war leider auch nicht so gut, denn es hat geregnet und war bewölkt. Wir haben daher die Busfahrt damit verbracht Alternativpläne zum Strandurlaub zu finden.

Nach 7 Stunden sind wir dann Abends mehr oder weniger total erschöpft in El Nido angekommen. Schlafen konnte man im Bus nicht wirklich, da die Straße besonders auf den letzten 100 km eher einer Mondlandschaft entsprach, was der Federung des Busses und unserer Laune alles abverlangt hat. Zum Glück haben wir relativ schnell eine gute Unterkunft gefunden (es war ja keine Hauptsaison) und bis zum nächsten Morgen durchgeschlafen.

Am nächsten Morgen war die Welt wie gewandelt. Ich war als erstes wach und habe den wolkenlosen Himmel und Sonnenschein entdeckt. Einfach genial. Das Wetter hat sogar bis kurz vor unserer Abreise gehalten, sodass wir am Strand entspannen, Bootstouren auf kleine Nebeninseln, Schnorchelausflüge mit Fischfütterung und eine kleine Wanderung im Urwald machen konnten. Die Wunden von meinem Fahrradunfall waren zum Glück bereits relativ gut verheilt, sodass ich einen Großteil der Aktivitäten mitachen konnte. Beim Schnorcheln habe ich dafür eine Rettungsweste bekommen, sodass ich nicht untergehen konnte.

Wir haben während unseres Aufenthalts auch eine Menge Tiere sehen können. Neben einer Menge Mücken gabs u.A. kleine Eidechsen, Fledermäuse, Heuschrecken, Krebse und größere Spinnen. Unser Hotel hatte eine offene Lobby, sodass wir eigentlich jeden Tag eine neue Tierart dort entdeckt haben (Zum Glück war unser Zimmer immer zu). In Puerto Princessa haben wir sogar eine große Eidechse entdeckt, welche sich über unserer Zimmertür befand.

Am vorletzten Tag habe ich dann leider noch eine kleine Magenverstimmung incl. Fieber und Durchfall gehabt. Meine Vermutung liegt nahe, dass es am Eis in einem Cocktail lag. Das Ganze war zwar wieder innerhalb von einem Tag weg, doch habe ich dennoch das Gefühl, dass ich deswegen ziemlich abgenommen habe. Am nächsten Tag hat es dann einen anderen Bekannten von mir erwischt. Zwar nicht so schlimm wie bei mir, aber er hat sich bis zu unserer Rückreise leider nicht erholen können, weßhalb diese nicht so angenehm für ihn war. Einem anderen Bekannten, welcher sich jeden Abend seine Malariamedizin mit Bier runtergespült hat, ist komischerweise nichts passiert.

Insgesamt hat mir der Aufenthalt aber sehr gut gefallen. Die Strände sind genial, die Ausflüge waren super und das Essen immerhin ok. Die Philippinos sind feundliche Menschen, auch wenn man als Tourist immer mehr bezahlen muss als Einheimische (was aber immernoch super billig war). Nicht gefallen hat mir der Zustand von El Nido selbst. Schmutzig, heruntergekommen und unhygienisch (Puerto Princessa war übrigens genauso). Da hätte ich etwas anderes erwartet.

Noch ein wichtiger Hinweis zum Schluss: Wir haben alle Flüge mit Cebu-Pacific gemacht, was einer der billigsten Anbieter für Flüge von und nach den Philippinen ist. Leider kommt es während des Aufenthalts in Manila häufig zu Diebstählen aus Gepäckstücken. Dies ist bereits einigen anderen Austauschstudenten passiert und aus diesem Grund haben wir alle Wertsachen, Ladekabel und Elektronik aus dem aufgegebenen Gepäck entfernt und ins Handgepäck genommen. Uns hätte es ebenfalls erwischt, denn unsere Rucksäcke kamen geöffnet in Taipei wieder an. Die Philippinos haben sich nicht mal die Mühe gemacht, die Rucksäcke wieder zu schließen um den Diebstahl zu verbergen. Da wir aber bewusst nichts Wertvolles in den Rucksäcken hatten, haben wir Glück gehabt. Ich habe extra meine schmutzige Wäsche ganz nach oben im Rucksack geräumt (Eat this you bastards! ;) )


Der Busbahnhof in Puerto Princessa war sehr heruntergekommen.

Der Blick aus dem Fenster am ersten Tag.

Unser Traumstrand.

Unser Traumstrand (2).

Sonnenuntergang in El Nido.

Die Straßen von El Nido.

Unsere Lieblingseidechse.




Saturday, June 16, 2012

Sightseeing: Elephant Mountain Taipei

Ganz in der Nähe des Taipei 101 am Rand von Tapei befindet sich der sog. Elephant Mountain (象山) . Dieser kleine Berg gehört zur Gruppe der Four Beast Mountains, welche ihrem Namen von dem jeweiligen Tier haben, dessen Form sie darstellen. Der Elephant Mountain ist dabei am einfachsten zu erreichen und gerade auch wegen seiner guten Aussicht auf die Stadt sehr beliebt.

Ich habe vor zwei Wochen (es war ein herrlicher Sonnentag und hat nachmittags mal nicht geregnet) einen kleinen Ausflug dorthin gemacht, um mir den Sonnenuntergang anzusehen. Nach der Fahrt mit der MRT zum Taipei 101 und einem kleinen Spaziergang an den Rand der Stadt ging es einige Treppenstufen bis zum Aussichtspunkt des Elephant Mountain nach oben. Natürlich war ich nicht der Einzige, der diese Idee hatte, denn neben meinem Finite-Elemente-Professor habe ich auch unzählige andere Fotographen gesehen, welche auch den Sonnenuntergang beobachten wollten. Der Ausblick auf den Taipei 101 und die Stadt war einfach unbeschreiblich. Kein Wunder, dass hier auch viele Postkartenmotive gemacht wurden.


Blick auf die Stadt beim Sonnenuntergang.

Nach dem Sonnenuntergang.

Friday, June 8, 2012

Kurioses Prt. 1

Man findet ja im Ausland immmer Dinge, die man lustig und kurios findet, weil man sie selbst aus seinem Heimatland nicht kennt bzw. den kulturellen Hintergrund nicht nachvollziehen kann. Nach über drei Monaten in Taiwan habe ich schon Einiges gesammelt, was ich Euch natürlich nicht vorenthalten möchte:



Die Schmankerl vom Markt kennt ihr ja schon.

Hmm lecker, frische Innereien.

Welches Stück darf's denn sein?
 
Taiwan ist ein Land mit hoher Unsicherheitsvermeidung. So wird man oft mit Warnschildern auf Dinge hingewiesen, die jedem Menschen mit Verstand völlig klar sein sollten. So wird man z.B. in der U-Bahn bei Benutzung einer Rolltreppe oft per Lautsprecher daran erinnert, sich mit einer Hand festzuhalten.


Wie verhält man sich, wenn die böse Welle kommt?

Prävention gegen Ausbreitung von Viren im Comicstyle.

Falls man sich mal auf der Toilette verlaufen hat (mein Favourit).

Ganz im Gegenteil zu dem Chaos auf den Straßen ist die U-Bahn in Taiwan ein Ort der Ordnung und Disziplin. Hier wird sich immer brav in Reihen angestellt.


Ja, in der U-Bahn wird sich immer brav angestellt.

In Bussen und in der U-Bahn, gibt es sog. Priority Seats für ältere, behinderte oder kranke Personen, welche häufig einfacher zugänglich sind als die anderen Sitze. So etwas finde ich ja persönlich sehr sinnvoll. Eher lächerlich ist aber Vieles, was noch damit zusammenhängt. So gibts es extra Aufkleber, die man sich holen kann, welche klarmachen, dass man einen Priority Seat haben möchte. Hingehen und die Person ansprechen wäre anscheinend zu einfach. Zudem gibt es eine extra Telefonnummer, wo man anrufen kann, um sich zu beschweren, wenn eine Person nicht für einen aufgestanden ist. Da wird sogar sehr oft von alten Leuten angerufen, die sich beschweren, dass Schüler von einer bestimmten Schule nicht für sie aufgestanden sind (Schuluniform sei dank). Hierbei ist aber anzumerken, dass die alten Leute die Schüler nicht etwa ansprechen, sondern das Aufstehen von sich aus erwarten...


Der Priority Seat Sticker.

Die Verbote im nahegelegenen Riverside Park. Man kommt sich vor wie im Kindergarten...


Verbotsschild.


Wednesday, June 6, 2012

Island in the Sun

When you’re on a holiday
You can’t find the words to say
All the things that come to you
And I wanna feel it too

On an island in the sun

We’ll be playing and having fun
And it makes me feel so fine
I can’t control my brain...



en route to Philippines


Saturday, June 2, 2012

I am only Sleeping...

When I wake up early in the morning
Lift my head, I'm still yawning
When I'm in the middle of a dream
Stay in bed, float upstream

Please don't wake me

No don't shake me
Leave me where I am
I'm only sleeping

Everybody seems to think I'm lazy

I don't mind, I think they're crazy
Running everywhere at such a speed
Till they find there's no need

Please don't spoil my day

I'm miles away
And after all
I'm only sleeping

Keeping an eye on the world going by my window

Taking my time

Lying there and staring at the ceiling

Waiting for that sleepy feeling...

Friday, June 1, 2012

Leben mit einem Arm

Letzten Sonntag bin ich leider Opfer des Alltags auf taiwanesischen Straßen geworden. Ich war im Süden von Taiwan mit dem Fahrrad unterwegs und wurde von einem Auto angefahren. Das Ganze ist so passiert:

Ich war gerade auf einer Hauptstraße unterwegs, als ein Auto von einer Zufahrtsstraße auf meine Straße fahren wollte. Die Zufahrt war gerade, weil meine Straße eine Kurve gemacht hat. Der Fahrer hat dabei das dortige "Vorfahrt achten"-Schild komplett ignoriert und mich anscheinend nicht einmal bemerkt, sodass er mich beim Auffahren auf die Hauptstraße von hinten angefahren hat. Dadurch habe ich die Kontrolle über das Rad verloren und bin gestürzt.

Das Ganze ist komischerweise nicht in einer Stadt passiert, wo der Verkehr oftmals chaotische Zustände annimmt, sondern auf einer Landstraße, wo kaum Autos langfahren. In einer Stadt den Überblick zu behalten ist schwierig, das kann ich verstehen, aber ein herankommendes Fahrrad auf einer gut einsichtbaren Landstraße zu übersehen (besonders wenn noch ein "Vorfahrt achten"-Schild darauf aufmerksam macht) grenzt für mich schon an Fahrlässigkeit. Die Gedanken gingen mir auch durch den Kopf, als ich von meinem Sattel gen Asphalt geflogen bin (die Sekunde war wie eine kleine Ewigkeit).

Beim Besuch des nächsten Krankenhauses wurde ich auch gleich untersucht und entsprechend versorgt. Diagnose: Abschürfungen an Schulter, Knie und Ellenbogen sowie eine Linearfraktur des Radiusköpfchens im linken Ellbogengelenk. Somit darf ich für die nächsten 3-4 Wochen mit einem fixierenden Verband und Schiene rumlaufen und darf meinen linken Arm nicht benutzen. Das heisst im Klartext: Alle Dinge die Spaß machen sind verboten. Nach den 4 Wochen soll ich den Arm langsam wieder anfangen zu bewegen. Insgesamt wird es aber mind. 2 Monate dauern, bis ich ihn wieder halbwegs benutzen kann.

Hätte mir auch nicht gedacht, dass mein Auslandssemester so enden muss. Besonders ärgerlich ist, dass ich nächste Woche auf die Philippinen fliege, wo ich eigentlich nur am Strand rumliegen kann, weil ich ja nich ins Wasser darf...

Dennoch hatte ich wohl noch Glück, denn meine Verletzungen hätten auch deutlich schlimmer sein können und es hat ja zum Glück meinen linken Arm erwischt. Beim nächsten Mal werde ich aber nicht mehr so naiv sein und denken, dass taiwanesische Autofahrer ihr Umfeld sowie grundlegende Verkehrsregeln beachten.

Zum Schluss gibts noch Bilder, die ich zuvor gemacht hatte:


Taiwanesisches Fischerdörfchen im Süden Taiwans.

Blick aufs Meer.

Die Landstraße, wo es passierte.